Zombie-Larp 15. - 17. August

OMG Jakob, mach den Link zu diesem schrecklichen Foto weg *fg*
Niemand will einen hässlichen Neogermanischen Wellenreiter sehen;)

Mein Fazit auf Spielerseite ist:

Der Spaß auf der Veranstaltung war definitiv eine Holschuld.

Soll heissen, es trafen in einem unglücklichen Gemisch aus Anything goes ziemliche Pappnasen, die sich ihren Fun-Splatter abholen gekommen waren, auf Leute, die sich das Experiment gegeben haben, sich selbst zu spielen und Leute die mit hilflosen Charakteren richtig schönen Horror ausspielen wollten. Leider manchmal eingepfercht hinter der selben Barrikade und somit dem jeweiligen "Gegeneinfluß" unausweichlich ausgesetzt.
Wenn man das aber vorher weiss, sich ein dickes Fell zulegt und nicht mit zu vielen Erwartungen herangeht, kanns tatsächliche ne Gaudi sein. Ich bin auf dem nächsten definitiv wieder Survivor.


Ich habe meine 100 Euro an Spielspaß in der Ersten Stunde des In-Time reingeholt, die war einfach nur der Hammer.
Mimi und ich haben uns selbst gespielt, Sym und Gerd waren Axel der Trucker und Mike, sein Mechaniker, mit denen wir seit 4 Tagen unterwegs waren. Axel und Mike waren im Endeffekt gesehen ziemlich nah an dem wie ich mir vorstelle wie Sym und Verdammnis auf die Apokalypse reagieren würden, nur mit noch weniger Niveau und mit Medikamentenmissbrauch "zur Beruhigung"...
Da das Gelände leider keine schöne Anreise ermöglichte, trafen wir quasi direkt vorm Eingang auf die Gruppe Nürnberger Werwolf-live Spieler, die sich auch selbst spielten, also hatten wir in den 10 Minuten vor offiziellem TimeIn schonmal schönes RP mit überschwenglicher Freude, dass bekannte Gesichter überlebt hatten und schönen Szenen Marke "Was ist mit Diddy passiert? - Frag lieber nicht, ich musste mich um ihn kümmern... Und hat Sym es geschafft? - Alter, der Ausbruch war an einem Sonntag früh, Sym hats natürlich verkatert verpennt..." *g*
Jedenfalls hat unser Zehnergrüppchen es ziemlich gut geschafft sich innerhalb der ersten Stunde einen sehr sicheren Schlafplatz und ordentlich Plündergut zu sichern. Zudem hatte die Orga lootbare Larpwaffen auf dem Gelände verteilt und ich also im Keller ein abartiges Zweihandpaddel aus der Hölle gefunden... irgendwo zwischen Orkboss-Doppelspalter und Chaoskultist-schwingt-Eisenbahnschiene...
So stand ich also da, in meiner Vollkörper-Motorradleder-Bissschutzrüstung, mit dem Schwert aus der Hölle und fragte mich, wie die Lutscher überhaupt noch an mich rankommen sollen.
Leider waren alle Zombies als langsame Schlurfer gebrieft und haben sich von nem schön ausgespielten Schwung onehitten lassen.
Und ab dem Moment fühlte ich mich persönlich verarscht, denn aus dem Forum hatte ich den Eindruck gehabt, die Zombiespieler hätten sich Monatelang im Forum Gemeinheiten und Mutanten ausgeheckt, ich rechnete mit Sprintern, Spuckern, irgendwelchen Mutanten mit Knochenplatten oder Knochendornen... oder einfach waffenbenutzenden Schlurfern... nichts davon.
Selber schuld, sag ich da, irgendwie hatte sich in meinem Kopf die Vorstellung festgesetzt, es würde hart werden,
maximal fair, wenn ich mein Bestes gebe.
Also stand ich da, in einer Klamotte, die den Anforderungen total über war, weil alle Zombie-NSCs die ich kurz OT gefragt habe gemeint haben "Ja ne, durch Leder kann ich nich durchbeissen", mit dem Zweihandschwert aus der Hölle, das nicht, wie ich dachte, ein Plotgegenstand war, und somit von den meisten Zombie-NSCs zurecht kritisch angeguckt wurde, mit nem gut geschützten Schlafplatz und nem Haufen Loot für die Gruppe...
Achja, zudem wurde mir klar, dass es keinen Plot geben würde, da die Aktentaschenträgerzombies und Pharmakonzern-Zombies, die wir im Keller gefunden hatten, nur leere Papierseiten dabeihatten, wobei alles in der Szene nach "wie geil, Hintergrundschriftstücke" geschrieen hatte...
Die Situation erwartete also von mir, dass ich gut geschützt und eingebunkert super langsame Schlurfer onehitte bis das Wochenende rum ist...
Ihr werdet verstehen, dass mir da die Lust verging und ich das dringende Bedürfnis hatte, mich so schnell wie möglich umzuziehen und mich den Zombies anzuschließen, auch und vor allem, weil ich einigen bekannten Gesichtern in der Zombiebar erklären wollte, dass ich keineswegs wie einer der Special-Forces-Spacken mein Fantasyschwert mitgebracht habe.
Nachdem Gerd und ich das Zombielager etwas aufgewiegelt hatten und wir ihnen klargemacht hatten, dass unsere Leute keine Fun-Splatter-Headshot-Orgie brauchen, haben wir die Personenbeschreibungen vom Mimi und Sym durchgegeben und ein paar Sprintzombies bestellt ^^
Später in dieser Nacht ging dann auch noch das "Große Sterben" (TM) los und alles war wieder gut;)
Der Samstagmorgen bis Nachmittag im hellen Sonnenschein war die pure OT-Falle, was ich auch total verstehen kann, einfach war es da nicht, schön IT zu bleiben, dafür hab ich Verständnis.
Wofür ich kein Verständnis hatte, war der inkonsequente Schluderstil, der sich von den Fun-Splatter-zu-stur-zum-irgendwas-ausser-pseudostylischen-Katanaköpfungen-aus-dem-Handgelenk-ausspielen-Leuten über alle Survivor langsam ausbreitete...
Dinge, wie: Ein Zombie schlurft zwischen zwei Survivorn durch, beide schiessen auf ihn, verfehlen ihn beide, und Treffen sich gegenseitig. "Kicher kicher Friendly Fire is ja aus grunz kicher."
Oder dem OT-panischen Rundumblick nach einem Biss, der einfach nur aussagt "Fuck ich wurde gesehen, den Biss muss ich ausspielen..." ... wer weiss wie oft derjenige nicht gesehen wurde... und nach "den Biss IT verstecken" sah das auch nicht aus ...
Ich habe einen ausgiebigen OT-Spaziergang ins Städchen gemacht, mir die schönen Schiefersteinbauten von Balduinstein angesehen und ein wenig die Füße in die Lahr gehängt, das war definitiv besser investierte Zeit um auf das Finale zu warten.
Das Finale hingegen war der Hammer.
Die letzten 30 Überlebenden haben sich auf einer OT schlicht nicht safe angreifbaren Ruinenplattform verkrochen und mussten mitanhören, wie die anderen Grüppchen in den Gebäuden jenseits des unüberquerbaren Innenhofes eines nach dem Anderen gefressen wurden. Welle um Welle an Zombies näherte sich "Survivor City" und jede neue Welle zeigte sich neugieriger, intelligenter und gefährlicher.
Langsam kam richtig schöne Panik auf, als die Zombies anfingen, Waffen aufzuheben und tatsächlich richtigherum zu halten....
Mimi, Gerd und Ich, spielten "Stefan, Josef und Dietrich", also drei mal Diddy, weil der arme den Con wegen Weisheitszähnen verpasste. Wir machten quiekende Diddygeräusche, kauten an den Nägeln und schürten richtig schöne Wir-sind-alle-im-Arsch Stimmung.
Schliesslich tauchte ein Trupp Bundeswehr-NSCs auf, der die Überlebenden rausbombte und zum "Hubschrauber" bringen sollte.
Wir kamen bis in den Innenhof, denn in dem Moment machte es einfach nur "Schwapp" und alle alle Zombiensc und umgeschminkte Spieler brachen auf einmal mit ner ordentlichen Quote an Sprintern und Berserkern über uns ein.
Selten so geil gestorben. Adrenalin pur, mit extremen Schwierigkeiten nicht die ganze Zeit zu grinsen;)

Wie gesagt, jetzt wo ich sehe, dass die Orga im Forum auf Kritik sehr positiv reagiert und ich von vorneherein weiss, was es alles für den Persönlichen Spaß zu ignorieren gilt, werde ich auf jeden Fall bei ZA 2 als Survivor auftauchen.
Gelohnt hats sich für die Erste und die Letzte Stunde auf jeden Fall.